Weberei
Stoffe weben
Kaum jemand denkt beim Weben an Computer – und doch ist die Lochkartensteuerung der Jaquardwebstühle die Grundlage der Digitalisierung. Streng auf Logik aufgebaut ist die Erfindung der Webstühle und das Prinzip der Verflechtung zweier Fadensysteme eine enorme Leistung. Im Neolithikum beginnt eine neue Ära der Textilherstellung, die bis in den heutigen Tag hinein wirkt. Ob nun mit gewaltigen Webmaschinen und synthetischen Fasern gearbeitet wird- das Grundprinzip des Webens hat sich nicht geändert und wird von den meisten Menschen nur noch am Schulwebrahmen bewusst wahrgenommen.
Das Weben gehört damit zu den ältesten Textiltechniken und wurde von unseren keltischen, provinzialrömischen und alamannischen Vorfahren mit großem Können ausgeübt und weiterentwickelt . An Gewichtswebstühlen fertigten die Frauen bis ins Mittelalter Textilien aus Wolle und Leinen. Ob einfache Leinwand, Köperbindungen, Brettchenborten oder gar Goldtextilien - auf einfachsten Webgeräten entstanden in mühevoller und anstrengender Arbeit ansprechende und alltagstaugliche Textilien, aber auch repräsentative Schaustücke.
Die Weberin zeigt Ihnen, wie die Frauen damals wahrscheinlich gewebt haben. An einem rekonstruierten Gewichtswebstuhl demonstriert sie die anstrengende Tätigkeit und steht Ihnen Rede und Antwort. Die Ausstattung der Weberin und die mitgebrachten Kleidungsstücke sind zwar nicht auf dem Gewichtswebstuhl entstanden, sondern auf modernen Flachwebstühlen, doch Bindungen, Farben und Material entsprechen denen der Alamannenzeit oder vergleichbarer Textilien.